REVIEW: Forbidden Secret von K. I. Lynn (Netgalley)

Ich habe dieses Buch kostenlos vom Verlag über Netgalley im Gegenzug für meine ehrliche Meinung erhalten.

Heute kommt eine kleine Überraschung…zumindest für mich! Erwartet habe ich ein klassisches Buch über eine Romanze zwischen zwei attraktiven Menschen und einem klischeehaften Höhepunkt, bei dem man öfter mal die Hände über dem Kopf zusammennehmen muss. Warum ich sowas lese? Manchmal braucht man genau das – etwas ganz einfaches. Aber tatsächlich hat mich das Buch überrascht mit guter Kommunikation, Reflektiertheit und praktischerweise einem 2-in-1-Prinzip. Quite literally. Aber von welchem Buch spreche ich?

Forbidden Secret auf Goodreads

Forbidden Secret handelt von Roe und Thane, welche sich auf Arbeit begegnen und deren meiste Interaktion im ersten Teil des Buches sich auch größtenteils dort abspielt. Schlagabtausche, Wortgefechte und Flirtereien. Beide sind durchaus workaholics, aber auf jeden Fall gut in dem was sie tun, aber Roe hat klare Prinzipien und Routinen, denn sie zieht die Tochter ihrer Schwester auf – womit der Buchtitel auch schon erklärt wäre – denn Roe erzählt ihr Geheimnis nur ungern, dank schlechter Erfahrungen! Nur wenige Menschen in ihrem Leben wissen davon und Thane gehört (noch?) nicht dazu.

Warum 2-in-1-Prinzip? Zum Ersten gibt es Roe und ihre „Tochter“, Kinsey, nur im Doppelpack. Und zum Zweiten sind es eigentlich 2 Bücher in einem! Der klassische Spannungsbogen war das erste Mal schon nach der Hälfte vom Buch erreicht, womit sich der weitere Teil erstmal wie ein Epilog gelesen hat. Ich war ganz verwirrt, dass ich erst bei der Hälfte vom Buch war. Rückblickend kam es mir so vor, als hätte sich ein zweiter Teil angeschlossen! Wobei das praktisch ist, fühlt es sich doch etwas komisch an, da sich das Ganze wie ein Bruch der Regeln vom Schreiben von Büchern anfühlt. Jedoch hätte der erste Teil nicht als alleinstehendes Buch gereicht – und somit kommen wir zu meinem einzigen richtigen Problem an diesem Buch: die Zeit.

Der Schreibstil der deutschen Übersetzung hat mir zum Anfang auf jeden Fall nicht gefallen, daran habe ich mich jedoch schnell gewöhnt. Schwieriger war allerdings die verstrichene Zeit. Teils war ich etwas verwirrt, wie viel oder wenig Zeit nun vergangen ist, da viele Passagen und Gespräche sehr oberflächlich und schnell abgehandelt waren. Dadurch hat es sich schnell angefühlt, als wären schon Monate vergangen, wobei dann wieder herauskam, dass es doch nur einer war. Und gerade dieses Oberflächliche mit den außenstehenden Charakteren war verwirrend. Die Kommunikation zwischen Roe und Thane war gut, es gab jedoch mehr inneren Monolag als richtige Dialoge zwischen beiden, aber zu allen anderen außenstehenden Personen war die Kommunikation sehr flach und kaum vorhanden. Es gab wichtige Freunde und auch die Mütter der beiden waren wichtig in dem jeweiligen Leben – trotzdem waren die Gespräche sehr kurz beschrieben und nur auf den Kerninhalt beschränkt, anstatt sie weiter auszuschmücken. Es hat sich mehr nach Mittel zum Zweck angefühlt. Schade!

Hoch anrechnen muss ich der Autorin aber die Selbstreflektiertheit der Hauptcharaktere selbst. Ich erinnere mich bei solchen Büchern eher an toxische Beziehungen, viele Missverständnisse und generell eine Stimmung, für die der innere Feminismus ausgeschalten werden muss, um gewissenlos Gefallen daran zu finden. Sowohl Thane, als auch Roe, waren sich jedoch ihrer Verlustängste bewusst. Roe hat mich gegen Ende noch einmal ziemlich auf die Palme getrieben, da sie sich wirklich einfach quer gestellt hat und sie war auch die deutlich weniger kommunikative Person der beiden. Thane war sich ebenso komplett seiner Probleme bewusst und ist immer offen auf Roe zugegangen! Er hat gemerkt es stimmt etwas nicht und hat sie darauf angesprochen. Und das entspricht ganz meinem Geschmack! Hinzu hat er nicht nur gefragt, was los sei, sondern hat in solchen blockierten Momenten von seinen Gefühlen und Gedanken gesprochen, um Roe zu vermitteln, was er denkt und fühlt. Meist ging die Initiative somit von ihm aus, aber was Kommunikation betrifft, können sich einige Menschen bei ihm eine Scheibe abschneiden. Das hat richtig Spaß beim Lesen gemacht und hat mich wirklich verblüfft!

Ich bin mir jedoch unsicher bei der Bewertung für das Buch. Durch den Schreibstil fühlt es sich einfach etwas „kühl“ an, wenn ich mich zurückerinnere (gegen Ende wurde es besser!). Dabei war das Buch eigentlich sehr herzlich! Ich denke als genaue Bewertung fühlt es sich nach 3.5 Sternen an, jedoch gibt es in der vollen:

Bewertung: 4 von 5.

So! Wer also mal eine Romanze lesen möchte, die nicht übersäht ist mit toxischem Verhalten: ran da!

Noch 3 kurze Anmerkungen von mir:

  • Das Cover gefällt mir sehr gut!
  • Es gibt im Epilog 2 Zeitsprünge und die machen die ganze Geschichte wirklich rund!
  • Es gibt noch weitere Bücher der Autorin mit Arbeitsplatz-Romantik! Die 3 Bücher sind zwar nicht in einer Reihe, aber alle handeln von spannender Arbeitsplatz-Romantik.

Sonnige Grüße von mir! 🙂

PS: Die Autorin ist sehr aktiv auf Instagram, schaut doch mal vorbei! 😉

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