„Augustus, vielleicht möchtest du der Gruppe von deinen Ängsten erzählen?“
„Meine Ängste?“
„Ja.“
„Ich habe Angst vor dem Vergessen“, antwortete er, ohne zu zögern. „Ich fürchte das Vergessen wie der sprichwörtliche Blinde, der die Dunkelheit fürchtet.“
Diesmal wollte ich mal etwas anders anfangen. Dies ist ein Dialog zwischen Patrick und Augustus bei der Selbsthilfegruppe. Patrick? Augustus? Selbsthilfegruppe??
Okay, okay. Hier erstmal die Inhaltsangabe von Amazon:
„Krebsbücher sind doof“, sagt die 16-jährige Hazel, die selbst Krebs hat. Sie will auf gar keinen Fall bemitleidet werden und kann mit Selbsthilfegruppen nichts anfangen. Bis sie in einer Gruppe auf den intelligenten, gut aussehenden und umwerfend schlagfertigen Gus trifft. Der geht offensiv mit seiner Krankheit um. Hazel und Gus diskutieren Bücher, hören Musik, sehen Filme und verlieben sich ineinander – trotz ihrer Handicaps und Unerfahrenheit. Gus macht Hazels großen Traum wahr: Gemeinsam fliegen sie nach Amsterdam, um dort Peter Van Houten zu treffen, den Autor von Hazels absolutem Lieblingsbuch. Ein tiefgründiges, emotionales und zugleich freches Jugendbuch über Krankheit, Liebe und Tod.
Die erwähnte Gruppe ist die Selbsthilfegruppe, Patrick der Leiter und Augustus ist Gus.
Es geht um Hazel Grace Lancaster, die Krebs hat. Ihr Vater geht arbeiten und die Arbeit ihrer Mutter ist sie selbst.
Ihre Mutter ist immer für sie da und ihre beste Freundin. Und sie will, dass Hazel zur Selbsthilfegruppe geht, um einfach mal unter die Leute zu kommen.
Dort hat sie sich schon mit Isaac angefreundet, der Augenkrebs hat. Auf einem Auge ist er schon blind, aber bald wird ihm auch das zweite krebsfrei operiert. Dann sieht er nichts mehr… aber Isaac gehört zu den weniger wichtigen Personen in dem Buch. 😉
Und das eine mal ist wieder ein Neuer dabei. Und er blickt sie die ganze Zeit an. Wie sich am Ende der (naja sagen wir mal) Sprechstunde herausstellt, heißt er Augustus Waters und hatte Krebs in den Knochen. Die beiden unterhalten sich und wir erfahren, dass Augustus, Gus, ein guter Kumpel von Isaac ist. Nach der Unterhaltung lädt er sie zu sich ein, um einen Film mit zu gucken. Warum einen Film? Er hat sie mit der Schauspielerin aus V wie Vendetta verglichen und sie kannte den Film nicht. Jetzt wisst ihr warum. 🙂
Auf jeden Fall machen die Beiden öfter etwas zusammen und kommen sich näher. Und ich muss schon sagen: er ist ein echt toller Typ! Halbes Lächeln, nennt sie immer Hazel Grace und ist einfach toll. Er denkt auch viel nach, was der Anfang dieser Review zeigt.
Nun ja. Zum Anfang in der Kennenlern-Phase reden sie auch viel über Gedichte und er fragt sie nach ihrem Lieblingsbuch. Heikles Thema! Es ist schwer zu beschreiben, wie sie über dieses Buch denkt, also schreibe ich es einfach mal raus:
Mein Lieblingsbuch war mit großem Abstand „Ein herrschaftliches Leiden“, aber ich erzählte anderen Leuten nicht gerne davon. Manchmal liest man ein Buch, und es erfüllt einen mit diesem seltsamen Missionstrieb, und du bist überzeugt, dass die kaputte Welt nur geheilt werden kann, wenn alle Menschen dieser Erde dieses Buch gelesen haben. Und dann gibt es Bücher wie „Ein herrschaftliches Leiden“, über die du mit niemandem reden willst, weil das Buch so besonders und kostbar und so persönlich für dich ist, das darüber zu reden sich wie Verrat anfühlt.
Es war keine wahnsinnig hohe Literatur oder so was; aber der Autor, Peter Van Houten, schien mich auf eine merkwürdige, unmögliche Art zu verstehen “Ein herrschaftliches Leiden“ war mein Buch, genau wie mein Körper mein Körper war und meine Gedanken meine Gedanken.
Puh. Geschafft.
Also wie ihr seht, ist es ihr hoch und heilig, aber sie verrät es ihm trotzdem. Und sie gibt es ihm sogar zum lesen!
Warum ich euch davon erzähle, wollt ihr wissen? Das Buch hat ein offenes Ende und Hazel hat viele Fragen. Jedoch antwortet der Autor ihr nicht! Besser gesagt hat er sich nach Holland zurückgezogen und sie meint, er ist unauffindbar. Doch das muss ich euch verrate: Gus macht ihr eine RIESIEGE Freude und kontaktiert seine Assistentin. Mit Glück!
Hintergrundwissen zu „Ein herrschaftliches Leiden“: Das Buch existiert leider nicht wirklich! John Green hat sich das nur ausgedacht… 😦 Aber ich wollte hier nur kurz vermerken, dass es in dem Buch um die krebskranke Anna geht. Und das Buch endet mitten im Satz und hat demzufolge ein total offenes Ende. Warum endet es mitten im Satz? Anna ist gestorben. 😦
Aber natürlich ist nicht alles immer friedlich in „Das Schicksal ist ein mieser Verräter“! Jeder hat mal seine schweren Rückschlage, die hart an der Grenze sind und es gibt Höhepunkte des Glücks und der Freude.
Es gehört definitiv zu meinen 3 Lieblingsbüchern! Ich liebe einfach, wie John Green es geschrieben hat! Ich kann das auch nicht wirklich erklären. Es ist weder Ironie, noch Sarkasmus, noch kann man es so wirklich als Humor bezeichnen! Vielleicht metaphorisch und tiefsinnig?
Ich gebe euch mal einen einfachen Satz aus einem Brief von Peter Van Houten an Hazel:
Nicht, dass ich Ihnen nicht vertraue, aber ich vertraue Ihnen eben nicht.
Oder als sie ihre Schaukel verkaufen will. „Einsame, tendenziell pädophile Schaukel sehnt sich nach Kinderpopos.“ Und es gibt so viele Stellen, an denen ich einfach nur schmunzeln muss.
Jedoch gab es auch die Stellen, wo ich meine Tränen nicht unterdrücken konnte.
Wie zum Schluss. Spätestens ab dem KAPITEL EINUNDZWANZIG (Ja das steht tatsächlich so im Buch…) ging es durch bis zum Schluss. Oder vielleicht bis 3 Seiten vor dem Schluss.
Aber ich werde euch nicht verraten, warum! Ihr sollt doch gespannt sein und bleiben!
Bitte schlagt euch den Gedanken „Oh Gott schon wieder so eine Liebesgeschichte mit Drama, Drama und flennen!“ aus dem Kopf! Denn es ist nicht so! (Hier noch gesagt, das Hazel nicht mal mit Gus zusammenseien möchte, da sie sagt, sie ist eine tickende Bombe.) Gus ist … anders. Aber kein Alien oder so! Aber ich kann es wirklich nicht beschreiben! Charmant wäre möglich. Aber eben nicht so, wie ihr euch es wahrscheinlich vorstellt.
Ich kann nur raten, es zu lesen! Ich möchte ja nicht sagen, dass ihr etwas verpasst, aber es ist so! Ich habe noch nie so ein tolles Buch gelesen. Es ist einfach mal nicht nach Klischee!
Und sicherlich können es auch Jungs lesen!
Die wohl bekannteste Textstelle des ganzen Buches:
„Okay“, sagte er nach einer Ewigkeit. „Vielleicht wird okay unser für immer.“
„Okay.“, sagte ich.
Hintergrundwissen: Isaac hat(tte) eine Freundin namens Monica. Und die beiden haben sich jedes Mal für immer gesagt. Also ich denke mal, die Bedeutung ist jetzt klar, oder? 🙂
Meine Lieblingsstelle ist die kurze Unterhaltung über die Ghettoisierung von Rührei. Ja, ihr habt richtig gelesen. Ich verrate mal nichts! 😉
Lieblingsspruch: Ohne Leid würden wir nicht wissen, was Freude ist.
Viel Spaß beim Lesen und Mitfühlen! 🙂
PS1: Das Buch wird verfilmt!!! In den deutschen Kinos ab dem 5. Juni mit Shailene Woodley (Divergent – Die Bestimmung, The Spectacular Now) als Hazel Grace Lancaster und Ansel Elgort (Divergent – Die Bestimmung, Carrie) als Augustus Waters!
Hier der offizielle Trailer auf deutsch!
PS2: Unten kommt ein Spoiler über das Ende, also meine traurigste Lieblingsstelle.
PS3: Wieso herißt das Buch „The Fault In Our Stars“ bzw. „Das Schicksal ist ein mieser Verräter“? Ganz einfach: Die Bedeutung mit einer Geschichte eines Krebskindes. Logisch. Aber im Buch gibt es eine Stelle, wo tatsächlich beides steht. Es ist mal wieder ein Brief von Peter Van Houten( an Hazel?…) und er zitiert Shakespeare. 🙂 Und der sagte etwaas wie (…)aber es lässt sich jede Menge Schuld in unseren Sternen finden. und Das Schicksal ist ein mieser Verräter. Das beste an diesem Ausschnitt finde ich jedoch: (Nebenbei bemerkt: im Original bezeichnet Shakespeare die Zeit als Schlampe. Wohl wahr. ). 🙂
Spoiler:
Die Grabrede fand ich definitiv am schlimmsten und am schönsten zu gleich! Vielleicht weniger schlimm, eher schaurig, oder eben traurig! Und mit Grabrede meine ich eigentlich beide. Die bei der Vor-Beerdigung und bei der richtigen Beerdigung.. :‘(